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10 Hautpflege-Mythen und was dahinter steckt

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griech. μυθος

1. Abends reinigen ist ausreichend

Gehört definitiv ins Reich der Mythen. Abends ist die Reinigung ganz besonders wichtig – und die Ruhe vor dem Schlafengehen ist perfekt für die Schönheitspflege und zum Entspannen. Das Augen-Make-up muss vorsichtig entfernt werden, außerdem Talg, Staub und alles, was der Tag mit sich bringt. Aber auch in der Nacht lagern sich auf der Haut abgestorbene Hautschüppchen, Schmutz und Talg ab. Und natürlich ist eine gereinigte Haut besser für die anstehende Pflege vorbereitet. Also zweimal täglich zu lauwarmem Wasser, Reinigungsprodukt und Gesichtswasser greifen.
Das Wichtigste: Die Reinigungsprodukte müssen auf den individuellen Hauttyp abgestimmt sein und dürfen die Haut nicht reizen. So sauber wie nötig, so sanft wie möglich lautet die Devise.

2. Wasser allein reicht zum Reinigen

Machen Sie eine fettige Pfanne nur mit Wasser sauber? Natürlich nicht. Damit die Haut „porentief“ sauber wird, sind spezielle Reinigungsprodukte gefragt, die Schweiß und Umweltpartikel sanft entfernen. Ob Reinigungsmilch oder -schaum ist dabei eine Frage des Hauttyps. Muss abends das Make-up runter, schafft Wasser allein das definitiv nicht. Und aufgrund des pH-Werts von Wasser gerät die Haut aus der Balance.

Also die Haut zweimal täglich mit speziellen Reinigungsprodukten reinigen, die gründlich Schmutz und Talg entfernen und dabei den pH-Wert regulieren.

3. Natürliche Pflegeprodukte sind immer auch besser

Nicht unbedingt. Bei natürlichen Pflegeprodukten ist besonders bei empfindlicher Haut unter Umständen Vorsicht geboten: Ein hoher Grad an natürlichen Essenzen, Ölen und Wirkstoffen kann auch ein höheres allergisches Risiko bergen. Bei empfindlicher Haut kann es leichter zu Reaktionen kommen. Dabei hinaus sind gerade natürliche Inhaltsstoffe nicht immer umfassend standardisiert.

Manchmal sind synthetische Inhaltsstoffe verträglicher oder wirksamer. Natürliche, aber aufgereinigte Wirkstoffe – wie z. B. Bisabolol anstelle des Kamillenextrakts, der zu allergischen Reaktionen führen kann – entfalten ihre Wirksamkeit und sind dabei besonders verträglich.

4. Viel Wasser trinken reicht, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen

Genügend Wasser zu trinken ist zwar für den gesamten Organismus empfehlenswert, aber allein dadurch wird die Haut noch nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt. Denn wenn wir Wasser trinken, nutzt unser Körper dies zunächst für lebenswichtige Körperfunktionen und erst zum Schluss für unsere Haut. Das heißt: Genügend Wasser trinken muss unbedingt sein – reicht aber nicht.

Eine feuchtigkeitsspendende Gesichtscreme ist daher ein Muss. Und auch Lipide sind wichtig: Vor allem, wer zu trockener Haut neigt, sollte besonders auf eine feuchtigkeitsspendende Pflege achten, die zusätzlich Lipide enthält. Gerade in der kälteren Jahreszeit, wenn die Talgproduktion reduziert und der Schutzfilm dünner wird.

5. Fettige Haut braucht keine Feuchtigkeit

Falsch! Auch fettige Haut benötigt Feuchtigkeit. Also bitte nie durch exzessives Waschen die Haut „trockenlegen“. Zu wenig Feuchtigkeit schädigt die Hautbarriere und trocknet aus – das fördert den Eintritt von Erregern.

6. Zahnpasta hilft gegen Pickel

Bitte nicht! Die Zahnpasta wirkt zwar antiseptisch, so dass Keime sich nicht so leicht vermehren können. Zudem entzieht sie der Entzündung Flüssigkeit und trocknet sie aus. In Zahnpasta befinden sich aber auch Inhaltsstoffe, die der Haut nicht gut tun. Aromastoffe wie Menthol irritieren die äußere Schutzhülle und können die Entzündung verstärken.

Also: Lieber zu einem abschwellenden Anti-Pickelstift greifen oder eine talgreduzierende antimikrobielle Solution oder eine talgregulierende Gelcreme punktuell einsetzen – so wird die Entzündung gezielt gehemmt.

7. Akne entsteht durch mangelnde Hygiene

Weit gefehlt – das Gegenteil ist oft der Fall! Die Betroffenen reinigen in vielen Fällen ihr Gesicht zu häufig und mit aggressiven, austrocknenden Waschsubstanzen. Dies führt zu einer Schädigung der Hautbarriere, sodass die Entstehung von Unreinheiten, wie Papeln und Pusteln, begünstigt wird.

Mit einer pH-Wert-regulierenden Reinigung wird die Hautbarriere gestärkt und die Regeneration des Hydrolipidfilms optimal unterstützt.

8. Pickel entstehen durch Chips und Schokolade

Obwohl Chips und Schokolade bestimmt nicht zu den gesündesten Lebensmitteln zählen, ist nicht belegt, dass sie etwas mit unreiner Haut zu tun haben. In erster Linie sind Pickel auf eine überhöhte Talgproduktion, Überverhornung und den Anstieg bestimmter Bakterien zurückzuführen. Tatsächlich neigen sogar die gesunden Lebensmittel Milch und Zitrusfrüchte mehr dazu, Unreinheiten zu verursachen als fettiges Essen.

Aber natürlich gilt im Sinne einer gesunden Ernährung: Schokolade und Fettiges nur in Maßen genießen.

9. Bei Akne hilft viel Sonne

Viele Menschen haben den Eindruck, dass sich im Sommer ihre Akne und das Hautbild insgesamt verbessert, andererseits zeigen aber wissenschaftliche Untersuchungen, dass UV-Bestrahlung die Bildung von Pickeln und Komedonen auch fördern kann. Bleiben wir bei den Fakten: Durch zu intensive Sonnenbestrahlung steigt das Risiko von sogenannten postentzündlichen Hyperpigmentierungen. Und durch Peelings und Dermabrasionen, die ja häufig in der Akne-Therapie eingesetzt werden, wird die Hautoberfläche empfindlicher gegenüber UV-Bestrahlung.

Sonne daher auch bei unreiner Haut nur in Maßen genießen. Wichtig ist es auch, eine für die Aknehaut geeignete, nichtkomedogene Tagespflege mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden, damit Sonnenbrand und Hautalterung keine Chance haben.

10. Viel hilft viel

Von wegen! In der Regel reicht es aus, das Gesicht morgens und abends nach der Reinigung einzucremen. Wer ständig schmiert, das womöglich noch mit ständig wechselnden Produkten, tut der Haut keinen Gefallen. Ab einem gewissen Punkt reagiert sie mit einer Abwehrreaktion, die sich als entzündliche Pusteln, Pickel und schuppige Stellen rundum den Mund bemerkbar macht – einer so genannten perioralen Dermatitis. Dann hilft nur noch der Gang zum Dermatologen.

Also: Maßvoll und abgestimmt auf den eigenen Hauttyp pflegen!

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